Steinmühle Pegestorf Margit und Erich Schuster
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Die Steinmühle liegt an der Bundesstraße 83 von Hameln nach Höxter und gehört zur Ortschaft Pegestorf. Von Bodenwerder kommend erscheint sie in einer langen Linkskurve eng an die Kalksandsteinklippen geschmiegt. Die hier fast bis an das Ufer der Weser stoßen.
Eine Mühle an dieser Stelle wird bereits im 11. Jahrhundert als Corveyer Besitz erwähnt. Später gelangte sie an das Kloster Amelungsborn. Im 16. Jahrhundert verpfändete der Abt die Mühle an Oberst Georg von Holla und Oberst Adrian von Steinberg, später erwarb sie der Amtmann von Ottenstein, Georg Bickhaber. 1645 gehörte sie einem Heinrich Ohms, der auch den zugehörigen Krug Betrieb. In allen Urkunden dieser Zeit wird die Mühle stets „Steinmühle“ (Steinmole, Steinern Muehle) genannt. Dieser Name weist darauf hin, daß das Mühlengebäude aus Stein war und daß dieser Umstand zu der Zeit bemerkenswert gewesen sein muß.
Der im Volksmund ebenfalls gebräuchliche Name „Teufelsmühle“ (Düvelsmühle) mag dagegen von einem Müller dieses Namens herrühren. In der gegenüber der Steinmühle gelegenen Ortschaft Dölme gab es einen Hans Deufels, der 1615 an anderer Stelle als
„HANS DUVEL BEY DER STEINERN MUHELENN“
genannt ist.
Gleichwohl rankt sich um den Namen „Teufelsmühle“ eine Sage:
Der Teufel soll in einem Teich bei Ottenstein einen
Spieß so tief in ein Loch in den Berg gestoßen haben,
daß diese aus den Felsenklippen der Weser wieder
herausdrang und dort sogleich ein Wasserstrahl
herausgesprudelt sei.
Die Sage trägt dem Umstand Rechnung, dem die Mühle ihre Entstehung an dieser Stelle verdankt. Die mit 120 Litern pro Sekunde fließende Quelle versiegt auch in heißen Sommern nicht, sondern liefert gleichmäßig Wasser, das aus den Kalksandsteinschichten der Ottensteiner Hochfläche stammt.
Im Laufe der Jahrhunderte ist das Bauwerk mehrfach erneuert worden. Der heute sichtbare Bau wurde ende des letzten Jahrhunderts errichtet. Die Fundamente und Teile des unteren Mauerwerks sind älter. Das Gebäude ist mit dem rückwärtigen Teil direkt an die Felswand gebaut und diese als Bestandteil in das Gebäude integriert worden. Die Mühle diente immer als Schrotmühle zum mahlen von der Getreide. Wann die im Anbau betriebene Ölmühle hinzukam, ist nicht genau zu klären.
Die Steinmühle gehört mit ihrer beiden übereinander liegenden Oberschlächtigen Wasserrädern zu den schönsten und eindrucksvollsten erhaltenen Wassermühlen Niedersachsen.